Anna Anvidalfarei, Paulina Aumayr, Ani Gurashvili, Jeremias Rumpl, Conte Potuto
Curated by Julia Aldrian
Opening 01.08.2025|17:00
01.08. – 22.08.2025
KS Room
Dörfl 1, 8333 Kornberg bei
Riegersburg
DE:
Wir leben in einer Zeit, in der sich die Zukunft seltsam vertraut anfühlt – in der ihre Konturen verschwimmen und der Begriff von Fortschritt zunehmend schwerer zu fassen ist. Als wäre die Zukunft, die wir uns einst vorgestellt haben, zu einem fernen Echo geworden, das von einem Ort zurückhallt, den wir nicht mehr genau verorten können. Als gleiche die Vergangenheit einem ausgetretenen Pfad – einem Weg, den wir schon oft beschritten sind, den wir aber dennoch nie ganz hinter uns lassen konnten.
In der aktuellen politischen Situation in der Steiermark wird dieses Gefühl besonders spürbar. Auch hier ist Geschichte nicht länger abstrakt: Ein Wechsel in der lokalen Regierung, politisierte Förderstrukturen und der Angriff auf die kulturelle Infrastruktur sind nicht nur lokale Phänomene, sondern Symptome eines größeren Zustands. Denn auch diese Geschichte wurde schon einmal erzählt. Immer wieder erleben wir einen Rückzug aus der Komplexität, die Angst vor dem Anderen und den Versuch zur Spaltung. Es ist, als würden wir von den Geistern all unserer früheren Misserfolge heimgesucht: von unerfüllten Versprechen und sich stur haltenden Lügen, die sich endlos durch die Gegenwart schleifen.
In the loop beschäftigt sich mit der zyklischen Natur der Geschichte, den Rhythmen des Vergessens und Erinnerns und dem unheimlichen Gefühl, in der Zeit gefangen zu sein. In Anlehnung an Mark Fishers Konzept der Hauntology reflektiert die Ausstellung die Beständigkeit verlorener Zukünfte: jene, die uns versprochen wurden, an die wir glaubten – und jene, die niemals Wirklichkeit wurden. Sie fragt, wie Erinnerungen, Affekte und Erwartungen in Räumen, Körpern und Bildern nachhallen.
EN:
We live in an age where the future feels strangely familiar. Where the contours of time blur and the notion of progress seems increasingly harder to grasp. It’s as if the future we once imagined has become a distant echo, reverberating back at us from a place we can no longer quite locate. And the past feels like a well-worn track – one we have walked down before and yet somehow never fully left behind.
This exhibition begins with the present moment. In the current political situation in Styria, history is no longer abstract. A shift in local government, politicized funding logics and the systematic attack on cultural infrastructure become not just local issues but symptoms of a broader condition. Because that story, too, has been told before. Again and again, we witness a retreat from complexity, a fear of difference, a shrinking of public space. It’s like we’re being haunted by the ancestral ghosts of all our unacknowledged failures, all the promises unkept, the lies that cannot seem to be shaken off, looping endlessly through the present.
In the loop explores the cyclical nature of history, the rhythms of forgetting and remembering, and the haunting sensation that we are trapped in time. Drawing on Mark Fisher’s notion of hauntology, the exhibition considers the persistence of lost futures: the ones we were promised, the ones we believed in, the ones that never arrived. It asks how memory, affect, and anticipation echo through space, bodies, and images.



